Home Page
Aktuelles
Verein
Satzung
Geschichte
Vorstand
Mitgliedsantrag
Dienste/Tarife
Technik
Mapserver
Ansprechpartner
Stammtisch
English Summary
Impressum
   
sub-Netz e.V.
Verein zur Förderung der privat betriebenen Datenkommunikation
gegründet 1989

20 Jahre sub-Netz e.V.

Am 23. Juni 1989, also heute vor 20 Jahren, wurde in München der Verein zur Förderung der privat betriebenen Datenkommunikation gegründet. Dem Vereinsnamen wurde später das Präfix "sub-Netz e.V." vorangestellt.

Mit dem Verein sollte das schon seit einigen Jahren bestehende sub-Netz auf eine rechtlich solide Basis gestellt werden. Das sub-Netz ermöglichte erstmals in Deutschland Privatpersonen den Zugang zu E-Mail und Usenet News. Den Benutzern standen E-Mail Adressen unterhalb der gemeinsam genutzten Domain sub.org und die Usenet-Hierarchie sub.ALL zur Verfügung. Letztere wurde im Januar 1991 mit der an Universitäten verbreiteten Hierarchie dnet.ALL zu de.ALL zusammen gelegt, die es bis heute gibt.

Zum Transport von E-Mails und Usenet-Artikeln wurde das Transportprotokoll UUCP über Analogmodems genutzt. Verschiedene Rechner im Netz tauschten mittels UUCP ein- oder mehrmals am Tag E-Mails und Usenet-Artikel aus. Getreu dem Vereinsmotto "Get a feed and you are on" konnte jeder Teilnehmer seinerseits weitere Teilnehmer an seine Systeme anbinden. Auf diese Weise entstand ein großes, dezentral vermaschtes Netz aus UUCP Knoten im deutschsprachigen Raum.

Die Informationen, welche Rechner mit welchen wie oft in Kontakt standen, wurden in den Submaps veröffentlicht. Die Submaps verwendeten die selbe Technik wie das vor allem in den USA bereits etablierte UUCP Mapping Projekt der Rutgers University. Dadurch standen leistungsfähige Tools zur Interpretation der Maps und Berechung des Routings für eine E-Mail zur Verfügung. Obwohl UUCP aus dem UNIX-Umfeld stammt, gab es Mail- und News-Software auf UUCP-Basis für alle damals gängigen Computersysteme (neben UNIX vor allem DEC VAX, Atari ST, Amiga, IBM PC und Apple Macintosh).

Der Verein betrieb die zur Anbindung der UUCP-Infrastruktur an das Internet nötige Technik und schloss dazu Verträge mit verschiedenen Providern ab. Das erste vereinseigene Modem befand sich in den Räumen der Informatik-Rechnerabteilung (IRA) der Universität Karlsruhe.

Finanziert wurde der Betrieb durch Mitgliedsbeiträge und Volumengebühren für E-Mail. Dabei war nationale Mail kostenlos, internationale kostete drei Pfennige pro Kilobyte. Die Unterscheidung zwischen nationaler und internationaler E-Mail erfolgte über eine IP-Adresstabelle, die von dem Provider Xlink gepflegt wurde. Zur Vereinfachung der Abrechnung wurden 1000 Bytes als Kilobyte angesehen; E-Mail Headerzeilen zählten nur zur Hälfte. Die Logik für die Abrechnung wurde auf Basis des UNIX-Mailprogrammes ZMailer implementiert und besaß schon bald eine enorme Komplexität.

Seine größte Aktivität hatte der Verein Mitte der 90er Jahre, als über 1000 Teilnehmer zum sub-Netz gehörten und das zentrale E-Mail-Gateway mehr als 6000 Mails pro Tag zwischen den Nutzern und dem Internet transportierte; damals noch nahezu frei von SPAM. Heute nutzen nur noch einige Dutzend Teilnehmer die Dienste des Vereins. Durch die massenhafte Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen hat der Mail- und Newstransport mittels UUCP über Analogmodems an Bedeutung verloren. Statt dessen kommen die Internet-Protokolle SMTP und NNTP oder UUCP-over-TCP zum Einsatz.

   
sub-Netz Webmaster
23.06.2009